Lächelnd stehen Barbara Castelein und Mirte Nieuwpoort auf den Stufen des Gerichts in Johannesburg und winken strahlend in die Menge. Vor wenigen Minuten hat das Gericht die «Beer-Babes» mit einem orangen Auge davonkommen lassen.
Die Bilder gingen um die Welt: Als Däninnen verkleidet, besuchen 36 junge Frauen – darunter die beiden Holländerinnen – den Match Niederlande – Dänemark. Im Stadion gibt einen kleinen Strip und bald tanzen die Frauen in den orangen Minikleidern auf der Tribüne.
Verfahren eingestellt
Nach dem Spiel der Schock: Die Niederländerinnen werden festgenommen, müssen sich wegen Verdachts auf Schleichwerbung verantworten. Die Kleidchen sind ein Marketing-Gag der Bierbrauerei «Bavaria», die schon oft durch Guerilla-Aktionen aufgefallen war.
Jetzt hat die Fifa offenbar eingesehen, dass es ihrem Image nicht förderlich ist, auf einer Bestrafung der Frauen zu beharren. Der Weltfussballverband hat sich deshalb mit «Bavaria» auf einen Vergleich geeinigt: Bavaria habe sich verpflichtet, die Regeln der Fifa für kommerzielle Aktivitäten bis Ende des Jahres 2022 «vollständig» zu respektieren. Weitere Einzelheiten des Deals machten die beiden Parteien jedoch nicht publik.
Geld geflossen?
Einige Journalisten wollten gemäss «Die Presse» aber wissen, dass dabei eine Summe von einer Million Euro geflossen sei. Wenn dem so wäre: Die Brauerei könnte es wohl verschmerzen. Die Aufmerksamkeit, die sie mit der ganzen Angelegenheit erzielte, ist mehr Geld wert.
Die «Beer-Babes» brachten der Fifa viele Negativ-Schlagzeilen ein, sind erleichtert, dass der ganze Spuk vorbei ist. «Wir sind froh, nach Hause gehen zu können», ist das einzige, was sie nach der Affäre noch sagen wollen.
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